Die Halbinsel Peljesac im Süden von Dalmatien zählt zu den beliebtesten Surfspots in Dalmatien (Foto: Andrija Carli)
- Wichtiges in Kürze
- Land: Kroatien
- Übersicht:
- 12 Surfspots
- über 8 Surfzentren
Kroatien hat in Europa die meisten Strände mit „Blauer Flagge“. Dies bedeutet, dass das Wasser und die Strände besonders sauber sind. Diese perfekte Meerwasserqualität ist mit ein Grund, warum Kroatien bei Surfern so beliebt ist. Wenn wir hier von Surfen und Surfgebieten sprechen inkludiert das die Sportarten Wellensurfen, Windsurfen und Kitesurfen.
In den drei großen Surfgebieten, Istrien, Kvarner Bucht und Dalmatien können Sie fast in jeder Bucht an der atemberaubenden kroatischen Küste surfen.
Surfkurse werden nicht nur an den Top-Spots angeboten, sondern in fast jeder Bucht und jedem Ort am Meer. Am beliebtesten bei Anfängern und mäßig Fortgeschrittenen sind Surfcamps, da das Preis-Leistungs-Verhältnis hier am besten ist. Die meisten Surfcamps bieten Kurs, Ausrüstung, Unterkunft und Frühstück an.
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Die Top-Spots in Istrien sind Medulin, Premantura, Umag, Ravni & Rabac (Photo: Coloursofistria)
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Istrien
Premantura zählt mit den Surfspots von Ravni (bei Rabac) zu den beliebtesten Surfspots in Istrien. Das El Dorado für Surfer ist vorallem für geübte Windsurfer interessant. Anfänger sollten eine der ruhigeren Buchten der Umgebung zum Surfen wählen. Hier herrschen vor allem im Sommer mittlere Windstärken. Zwischen Premantura und Pula finden Sie unzählige Buchten.
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In der Kvarner Bucht sind die besten Surflocations die Opatija Riviera und die Insel Losinj
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Kvarner Bucht
Die starken Winde, die vom Velebit Gebirge aus über die Küste der Kvarner Bucht wehen bieten ideale Voraussetzungen für Windsurfer. An der Küste selbst sollten aber genau aus diesem Grund nur geübte Surfer ihre Zelte aufschlagen. Zur Kvarner Bucht gehören außerdem viele der Küste vorgelagerten Inseln, wie Lošinj. Flachwasser finden Sie am Übergang zwischen Lošinj und der Insel Cres.
Der Platz ist in der Nachsaison ein Top-Spot für Soul-Surfer. Die Insel Cres selbst eignet sich aufgrund der vielen Felsen nicht zum Surfen. Die Hauptwindrichtung auf der
Insel Krk ist direkt auflandig. Die Winde haben nicht viel Kraft, können aber trotzdem tückisch sein. Die Insel ist deshalb eher ein perfektes Ziel für fortgeschrittene Surfer.
In
Bol finden Sie die höchsten Wellen. Im August gibt es im Süden häufig Maestrale. Diese warmen Winde kommen aus Süd-Westen mit einer regelmäßigen Stärke von ca. 4-5 Bft. Diese Winde garantieren ein sicheres Hinauskommen für Anfänger und Fortgeschrittene. Im Süden gibt es unzählige Surfschulen, die ein abwechslungsreiches Programm sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene anbieten.
Windsurfen
Beim Windsurfen stehen Sie ebenfalls auf einem Brett und bewegen sich mithilfe eines Segels fort. Das Segel ist mit dem Surfbrett über einen Mast und eine Gabel verbunden, kann aber gedreht und gekippt werden. Der angesagteste Treffpunkt für Speed- und Freestyler ist Viganj auf der Halbinsel Peljesac. Vor allem Extremsportler fühlen sich in Dalmatien am besten aufgehoben. Auch die Insel Brac ist bekannt bei Surf-Urlaubern, die den richtigen Adrenalinschub benötigen.
Kitesurfen
Beim Kiteboarden oder Lenkdrachensegeln steht der Surfer auf einem Brett und wird von einem Lenkdrachen (Kite) über das Wasser gezogen. Das kleine Surfbrett hat Ähnlichkeit mit einem Wakeboard. Wie beim Windsurfen ist der Sportler bei der Fortbewegung vom Windantrieb abhängig. Vor allem in den letzten Jahren hat sich Kitesurfen zu einer absoluten Trendsportart entwickelt. Im Gegensatz zum Windsurfen ist die Ausrüstung günstiger und der Surfer kann viel mehr Tricks und Sprünge vollführen. Kiteboarder treffen sich vorwiegend in
Nin bei
Zadar oder in Bol auf der Insel Brac.
Wellensurfen / Wellenreiten / Bodyboarding
Wellensurfen hat seinen Ursprung auf den Insel Hawaiis. Beim Wellenreiten wird auf einem Brett in Küstennähe gesurft. Mit hoher Geschwindigkeit gleitet der Surfer den Hang einer Welle entlang. Wichtig ist, dass der Surfer auf diesem Wellenhang bleibt. Beim traditionellen Wellenreiten steht der Surfer auf dem Brett und ist mit einer Leash (ungefähr zwei Meter lange Schnur) mit dem Surfbrett verbunden.
Beim Bodyboarding hingegen richtet er sich nicht auf. Hier ist auch das Surfbrett etwas kürzer als beim normalen Wellenreiten. Beim Stehpaddeln steht der Surfer, wie der Name schon sagt, auf dem Brett und benutzt zur Steuerung ein langes Paddel. Wellenreiten ist in Kroatien fast überall möglich. Wichtig ist, dass Sie nicht eine geschützte Bucht wählen, sondern ein Gebiet mit mehr Wind. Und Wind gibt es in Kroatien das ganze Jahr. Die Profis bevorzugen zum Wellenreiten den Winter in Kroatien.
Auf der nachfolgenden Interaktiven Karte finden Sie die beliebtesten Windsurf-, Kitesurf, und Surfspots in Kroatien, sowie die Lage der ansäßigen Surfcentren.
Karte anzeigen
Am beliebtesten sind in Kroatien die zahlreichen Surfcamps. Hier können sich Anfänger untereinander, aber auch mit Fortgeschrittenen regelmäßig bei den Kursen und den Freizeitaktivitäten austauschen.
Sehr beliebt bei deutschsprachigen Urlaubern ist zum Beispiel die Surfschule „Sunbird“ in
Mali Losinj, da sie von einem Deutschen, Elmar Vogel, seit Jahren erfolgreich geleitet wird. Sie ist spezialisiert auf Windsurfing. Aber auch viele andere deutschsprachige Europäer haben in Kroatien ihre Zelte aufgeschlagen. Die Kurswochen werden inklusive Übernachtung und Frühstück schon ab 240,- Euro angeboten.
Die meisten Surfschulen setzen ihren Schwerpunkt auf das Windsurfen. Da jedoch das Kiten immer beliebter wird, haben schon viele Surfschulen diesbezüglich aufgerüstet. Diese Kurse sind aufgrund des höheren Aufwandes etwas teurer.
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Windsurfen, SUP & Kajak bei der
Windsurfstation am Kap Kamenjak im Süden Istriens
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Windsurfen & Kitesurfen an den schönsten Stränden von Nin mit
Surfmania
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Weitere Surfkurs-Anbieter in Kroatien:
- Windsurfcenter Novigrad
- beim Hotel Maestral & Laguna
- info@novigrad-windsurfing.com
- Prosurf Porec
- Hotel Pinia
- info@prosurf.com.hr
- Sea Sports Opatija
- Bradica 1, Opatija
- Sunbird
- Cikat Bucht, Insel Losinj
- sunbird@web.de
- Yellow Cat Kiteboarding
- Bol, Insel Brac
- kite@zutimacak.hr
- Zoo Station Bol
- Bol, Insel Brac
- zoo-station@net.hr
Die Mittelmeerwellen sind aufgrund der Winde nicht so konstant wie die Wellen des Atlantiks. Die meisten Profi-Surfer zieht es deshalb eher im Winter nach Kroatien. Für Anfänger und Freerider sind die Windverhältnisse im Sommer am besten. Korčula und Bol sind sehr windsicher und Sie kommen fast immer aufs Meer hinaus. Auf der Höhe von Zadar und Split sind die Winde, vor allem vor Schlechtwetter-Fronten, sehr gefährlich. Der sogenannte Yugo ist ein starker Südwind mit einer Stärke von ca. 7-8 Bft. Hier sollten nur geübte Surfer ins Wasser gehen.
Nach der Schlechtwetterfront kommt normalerweise eine Bora. Dies ist ein starker, leicht böiger Nordwind, der vor allem in Istrien häufig vorkommt. Surfer meinen, „dann wird es in Kroatien so richtig fetzig“. Beim Kitesurfen gilt, je größer die Windstärke desto mehr Kraft wirkt auf das Kite. Am besten eignet sich zum Kiten ein konstanter, parallel zum Ufer und leicht auflandiger Wind von etwa 18-50 km/h. Ist der Wind zu auflandig, können Sie ans Ufer gezogen werden, ist er hingegen zu ablandig, werden Sie aufs Meer hinaus getrieben. Wenn Sie noch nicht sehr geübt sind, verwenden Sie bei großer Windstärke einen kleineren Schirm. Bitte beachten Sie auf jeden Fall: Nie das eigene Können überschätzen. Die Winde in Kroatien sind tückisch und können gefährlich werden.
Unterkunft In den wenigsten Hotels von Kroatien werden Sie fortgeschrittene Surfer sehen. Die beliebteste Unterkunft bei Surf-Freaks ist und bleibt der Campingplatz, und im Notfall eine Ferienwohnung. Anfänger können natürlich auch in einem Hotel absteigen, aber das Feeling ist nicht dasselbe. Der Campingplatz muss auf jeden Fall am Meer liegen, denn kein Surfer möchte die perfekte Welle versäumen. Die Ausrüstung haben Surfer immer in ihrer Nähe. Auf den speziell für Surfer ausgerichteten Campingplätzen stehen auf dem Weg zum Meer auch keine Liegen, Sonnenschirme oder Ähnliches im Weg. Einen richtigen Surfer erkennt man am typischen Surfer-Look und an der minimalen Zusatzausrüstung, denn außer den Surfutensilien benötigt ein leidenschaftlicher Surfer nur ein Handtuch am Strand.
Ausrüstung In den Surfschulen wird die Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Wenn Sie Ihre eigene Ausrüstung nach Kroatien mitnehmen möchten, benötigen Sie: • Wellenreiten: Surfbrett, Surfwachs, Leash, Surfanzug und Schuhe, Boardbag, Sonnenschutz. • Windsurfen: Surfbrett, Rigg, Segel (Camber- oder RAF-Segel), Surfanzug und Schuhe, Boardbag, Sonnenschutz. • Kitesurfen: Surfbrett (Directional, Twin Tips oder Mutant), Leinen (Bar, Steuerungs- und Sicherheitsleinen), Schirm, Trapez, Leash, Helm, Prallschutzweste, Schuhe, Sonnenbrille, Sonnenschutz.
Fazit
Kroatien hat unzählige Surf-Spots. Wichtig ist, dass Sie vor Antritt die Jahreszeit und das Gebiet entsprechend Ihrem Können auswählen. Für Anfänger ist es am besten, eines der zahlreichen Surfcamps zu besuchen. Für fortgeschrittene Surffreaks heißt es, alles ab in den Bus und los geht’s auf einen der unzähligen Campingplätze. Für alle aber gilt: Surfschuhe einpacken.
Bilder- & Videoquellen: Mit freundlicher Genehmigung des Photonet.hr / Kroatischer Tourismusverband, Colours of Istria, Valter Stojsic, Andrija Carli & Zejko Jerneic
Autor: Michael Haut