Sehr schöne HDR - Aufnahme von Lacika 60 (Panoramio), die während seines Kroatienurlaubs entstanden ist
- Wichtiges in Kürze
- Land: Kroatien
- Region: Istrien
- Umliegende Orte
- Rovinj: 21 km
- Vrsar: 29 km
Dvigrad war einst eines der bedeutenstes Handelszentren im Norden der Region
Istrien. Von der im Mittelalter aufgeblühten Stadt sind nur noch die teilweise mit Efeu bewachsenen Mauern der Häuser und Gebäude übrig.
Die verlassene Stadt Dvigrad liegt circa 150 - 175 Meter über dem Meeresspiegel und trohnt sozusagen auf einem Hügel über das Limski Tal, östlich vom
Limski Kanal. Im 9. Jahrhundert nach Christus wurde Dvigrad erstmals erwähnt (kaštel Parentinom kao Duo Castra, Due Castelli, Dvegrad). Dvigrad kommt von "Dva Grada" was übersetzt zwei Städte bedeutet. Der Name rührt daher, dass auf dem gegenüberliegenden Hügel sich noch eine weitere Burg befand - Monparentin. Die strategisch optimale Lage verhalf Dvigrad im Mittelalter zu wirtschaftlichem Aufschwung.
Der Aufschwung endete jäh, als Dvigrad im Laufe der Jahrhunderte durch Kriege und Krankheit in Mitleidenschaft gezogen wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt während des Krieges zwischen Genua und Venedig von der Streitmacht des genuesischen Admirals Paganino Doria zerstört. Ende des gleichen Jahrhunderts machten es die Venezianer den Genuanern gleich und zerstörten die Dvigrad ebenfalls. Im 15. Jahrhundert wurde Dvigrad dann von den Venezianern verwaltet und regiert.
In den folgenden Jahrhunderten war die Ruinenstadt Dvigrad immer wieder in Kriege verwickelt und Krankheiten wie Pest und Cholera setzen der Bevölkerung der Stadt zu. Als dann Anfang des 17. Jahrhunderts die Malaria ausbrach dezimierte das die Bevölkerung erheblich - Lediglich 10% der circa 700 Einwohner großen Stadt überlebten diese Epidemie und verließen darauf hin Dvigrad und siedelten sich in den umliegenden Dörfern wie z.B. Kanfanar an.
Von der ehemals blühenden Handelsstadt blieb nichts mehr außer circa 200 Häuserruinen und der Ruine der Basilika der Hl. Sophie. Die Stadt wurde wohlbemerkt nicht zerstört - sie wurde verlassen! Seit dem erobert sich die Natur Stück für Stück das Stadtgebiet zurück.
Um 1997 wurde man wieder auf dieses historische Zeitzeugnis aufmerksam und hat langsam damit begonnen die Ruinen zu sanieren und man versucht dieses Kulturerbe zu erhalten.
Um die verlassene Stadt ranken sich Legenden, so daß z.B. der britische Kapitän und Freibeuter Sir Henry Morgan einen Teil seiner erbeuteten Schätze in Dvigrad versteckt hätte. Die gleiche Legende geht aber auch im 3,5 km entfernten Ort Mirgani um. Gefunden hat bis heute keiner den sagenhaften Schatz von Kapitän Morgan.
Am Besten erreicht man die Ruinenstadt Dvigrad mit dem PKW über die Zufahrt von Kanfanar aus. Dvigrad kann man aber auch auf Wanderrouten oder Fahrradtouren in Istrien besichtigen.
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Fazit
Für den einen erscheint es ein trostloser Ort, für andere ist es eine romantische Ruinenstadt umgeben von der typisch mediterranen und grünen Landschaft Istriens. Gegen einige Kuna erhält man Eintritt zu der Geisterstadt und eine kleine Informationsbroschüre.
Summa summarum ist die Geisterstadt ein schönes Ausflugsziel, das man super mit anderen Ausflugszielen in der Gegend, wie den Limski Kanal oder dem Vogelschutzgebiet Polud kombinieren kann. Die verlassene Stadt ist nur 21 km von
Rovinj und circa 28 km von
Vrsar entfernt - wer also dort seinen Urlaub verbringt sollte Dvigrad mit auf seine Liste der Ausflugsziele setzen.
Wer auf sein Auto verzichten möchte, kann auch von Vrsar aus am Limski Fjord entland bis nach Dvigrad wandern oder bei der
Radtour "Route des Kapitän Morgan" von Rovinj ausgehend die Ruinenstadt Dvigrad besuchen.
Bilderquellen: Tz Istrien, Tz Rovinj, Tz Vrsar, Panoramio (Lacika 60) Wir möchten uns hiermit auch bei User Lacika 60 auf Panoramio bedanken, der uns einige seiner Bilder hier zur Verfügung gestellt hat.
Autor: Michael Haut