Kroatien als Teil des sozialistischen Jugoslawiens
Kroatien wurde eine von den sechs Teilrepubliken der Föderativen Volksrepublik Jugoslawiens. Da der Regierungschef Tito eine gute Beziehung zu Stalin führte, wurde in der gesamten Republik der Sozialismus eingeführt, was viele Einbußen für die reichere Gesellschaft einbrachte. 1963 wurde der Staat dann in „Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien“ umbenannt.
Der kroatische Frühling
In den 60er Jahren öffnete sich aber Jugoslawien mehr zum Westen und wandte sich immer mehr von Stalin ab, sodass im Land nun nach und nach der Tourismus, sowie die Industrie Einzug nahm. Da die Kroaten aber immer noch nicht zufrieden waren als Teil Jugoslawiens und sich nach der Unabhängigkeit sehnten wurde Ende der 1960er Jahre eine Reformbewegung gestartet, die heute als der kroatische Frühling in der Geschichte bekannt ist. Eines der großen Themen dabei war die kroatische Sprache, die eigentlich gleich gestellt sein sollte, es aber in der Realität kaum war. 1971 wurde der Protest aber Niedergeschlagen, in dem Tito alle Kommunisten Kroatiens zum Rücktritt zwang.
Der Tod Titos und die ersten Schritte in die Unabhängigkeit
Die Spannungen nahmen immer mehr zu und nachdem Tito im Jahre 1980 starb, viel ein wichtiger Stabilitätsfaktor für den Staat Jugoslawien weg. Die Rufe nach einem unabhängigen Staat Kroatien wurden immer lauter und fanden vor allem Gehör beim Kroaten Franjo Tudman der als Parteigründer der Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) 1990 großen Zuspruch gewann. Dies war möglich da die sowieso geschwächte jugoslawische Regierung ein Mehrparteiensystem zuließ.
Die HDZ gewann bei den Wahlen im April und Mai 1990 dann schon 40% der Stimmen und somit 67,5 Prozent der Parlamentssitze. Daraufhin wurde Tudman zum Präsidenten gewählt und der Gang zur Unabhängigkeit Kroatiens nahm seinen Lauf.