Franjo Tudman als erster kroatischer Präsident
Da in den demokratischen Wahlen Jugoslawiens die von Franjo Tudman gegründete Kroatische Demokratische Mehrheit (HDZ) als Wahlsieger hervortrat und somit Franjo Tudman zum Präsidenten des Parlamentes gewählt werden konnte, fanden die Stimmen nach der Unabhängigkeit nun endlich Gehör in der Regierung. Die Zentralregierung in Belgrad war allerdings sehr aufgebracht und wollte dies auf jeden Fall verhindern.
Unabhängigkeitserklärung 1991
Im Sommer 1990 begannen die Serben aus Norddalmatien ihrerseits eine autonome Region zu fordern und ließen sich kaum von Volksarmee und Polizei daran hindern, die nicht serbische Bevölkerung aus dem Gebiet zu vertreiben.
Im Jahre 1991 erklärte dann Kroatien unter der Führung von Tudman seine Unabhängigkeit.
Darauf folgten massive Angriffe der Volksarmee auf einige Städte Kroatiens. Im Oktober desselben Jahres brach dann die Kroatische Regierung die Verbindungen zu Jugoslawien vollständig ab. Es folgten viele Vertreibungen und Umsiedelungen die kaum gewaltfrei abliefen, sodass jede Völkergruppe zum Schluss in einem speziellen Gebiet angesiedelt war.
Die Städte Osijek und Dubrovnik wurden sogar von der Volksarmee JNA bombardiert, da in dieser eine Minderheit Serben lebte. Währenddessen gab es in der Stadt
Vukovar die sogenannte „Schlacht um Vukovar“, bei der große Teile der Bevölkerung flüchten mussten und auch die Serben letzten Endes die Stadt einnahmen.
Nach dieser Schlacht erkannten Österreich und Deutschland die staatliche Unabhängigkeit Kroatiens im November 1991 an, worauf im Jahre 1992 weltweit fast alle Staaten folgten.
Waffenstillstandsverträge
Anschließend folgte eine Zeit der Waffenstillstandsverträge, die von den Vereinten Nationen initiiert wurden, um von den Rivalen wieder gebrochen zu werden, sodass noch eine ganze Zeit lang Kämpfe ausgetragen wurden.
Als die Volksarmee keine Hoffnung mehr auf Erfolg in Kroatien sah, verlagerte sie ihren Krieg 1992/1993 nach Bosnien-Herzogovina, was zu Folge hatte, dass viele Einwohner Schutz in Kroatien suchten.
Ende der Unabhängigkeitskriege - Abkommen von Dayton
Doch die kroatischen Unabhängigkeitskriege dauerten noch bis Juli 1995 an, aber nun in geringerer Intensität. Die Verhandlungen mit Serbien waren kaum erfolgreich, da diese keinen Schritt in Richtung Frieden auf die Kroaten zugehen konnten.
Daher sah sich Kroatien gezwungen die Militäroperationen Blitz und Sturm durchzuführen, mit denen es gelang die gesamte serbische Republik unter kroatische Kontrolle zu bringen. 200.000 Serben flohen, doch 2 Monate später folgte die Unterzeichnung des ersehnten Abkommens von Dayton.
Zeit nach den Kriegen - Aufschwung für das Land
Am 6. November 1996 wurde dann Kroatien auch offiziell Mitglied des Europarates und in den folgenden Jahren erholte sich die Wirtschaft deutlich. Für den östlichen Teil Kroatiens vereinbarten die Bundesrepublik Jugoslawien und Kroatien in dem Abkommen von Erdut die Reintegration. So wurde es vorläufig unter die Verwaltung der UNTEAS gestellt und am 15.1.1998 offiziell in Kroatien eingegliedert.
Nachdem der langjährige Präsident Tudman im Dezember 1999 starb, kam es zum ersten Mal nach 10 Jahren zu einem Regierungswechsel bei dem die SPD die Führung übernahm und Stjepan Mesic zum Präsidenten gewählt wurde.
Am 30. November 2000 wurde Kroatien Mitglied der WTO und im Oktober 2003 anschließend auch EU-Beitrittskandidat. Außerdem bemühte sich das Land um die Eingliederung vertriebener Serben.